ÜBER UNS

In Stuttgart mangelt es, trotz üppigem Kulturangebot, an Räumen für Konzerte, Clubkultur und Veranstaltungen, die möglichst unkommerziell, politisch und inklusiv ausgerichtet sind. Der gemeinnützige Verein Sunny High e.V. will diesem Mangel mit dem Musikclub Sunny High entgegentreten.

Wir wollen ein Veranstaltungsort sein, in dem Diskriminierung, Gewalt und Unterdrückung keinen Platz haben. Um dies umzusetzen, haben wir im Sunny High einen Verhaltenskodex und ein Awareness-Team eingeführt, bei dem Diskriminierungssensibilität und Inklusion als handlungsleitend gilt. Zudem soll das Sunny High ein Raum sein für ein vielfältiges Musik- und Kunstprogramm, das maßgeblich von Einzelpersonen und Kollektiven gestaltet wird, die im heutigen Stuttgarter Nachtleben wenig sichtbar sind. Gemeint sind damit FLINTA* und queere Personen, von Rassismus betroffene Menschen, Menschen mit Behinderungen und Personen, die andere individuelle und gesellschaftliche Ausschlüsse erfahren (auch im Nachtleben!).

Wir unterstützen keine Personen, Kollektive oder Kunstformen, die sich gegen marginalsierte Personen richten oder Diskriminierung fördern. 

Auch die Artists haben Verantwortung für das, was sie in unseren Räumen tragen und spielen: Sexistische, queerfeindliche, rassistische oder anderweitig diskriminierende Texte und Bands, die sich vor allem durch Gewaltfantasien und Abwertung hervortun, haben bei uns keinen Platz. Wir wünschen uns Artists, die sich kritisch mit Inhalten und Darbietungen auseinandersetzen.

Uns ist Spaß und der künstlerische Wert von Musik und Darbietungen wichtiger als der kommerzielle Erfolg unserer Acts. Wir wollen explizit Newcomer*innen, experimenteller Kunst und Performance eine Bühne bieten. Wir haben Lust auf DIY sowie etablierten Highclass Sound – und gerne auch alles dazwischen. 

Unser Booking ist – wie alles im Sunny High – ein Prozess und in Bewegung. Wir sind offen für Kritik und für Feedback grundsätzlich dankbar. Diese Offenheit erwarten wir auch von den Personen, die das Sunny High bespielen.

“Spaß lieben wir! Unfug und Genuss! Eskapismus und Hedonismus sind überlebensnotwendig, aber nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme wirkliche Alternativen!”

FLINTA* – Frauen, Lesben, Inter, Nicht-Binäre, Trans, Agender Menschen, queere Personen – Sammelbegriff für Personen, deren geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung nicht der zweigeschlechtlichen, cis-geschlechtlichen oder heterosexuellen Norm entspricht

UNSER VERHALTENSKODEX

Jegliches diskriminierendes, grenzüberschreitendes oder übergriffiges Verhalten, wie Sexismus, Rassismus, Homo- und/oder Transphobie, Ableismus, Klassismus, Antisemitiums und/oder Islamfeindlichkeit, sowie das Tragen von faschistischen oder diskriminierenden Symbolen oder Tattoos werden nicht geduldet.

WIR BEHALTEN UNS VOR MENSCHEN, DIE SICH NICHT AN UNSEREN VERHALTENSKODEX HALTEN VON DER VERANSTALTUNG ZU ENTFERNEN.

Sehr nahes Tanzen, Berührungen, Umarmungen, Küsse und mehr: Kommuniziere mit deinem Gegenüber, inwiefern und bis wohin Nähe O.K. ist, bzw. wo die Grenzen liegen. Schweigen oder Zögern ist keine Zustimmung. Nicht in der Lage sein zu antworten, ist keine Zustimmung.

WIR BEHALTEN UNS VOR MENSCHEN, DIE SICH NICHT AN UNSEREN VERHALTENSKODEX HALTEN VON DER VERANSTALTUNG ZU ENTFERNEN.

Wenn du beobachtest, dass sich eine Person psychisch oder körperlich unwohl fühlt oder du grenzüberschreitendes Verhalten beobachtest oder erfährst, melde dies direkt an das Awareness-Team oder an das Personal des Sunny Highs.

WIR BEHALTEN UNS VOR MENSCHEN, DIE SICH NICHT AN UNSEREN VERHALTENSKODEX HALTEN VON DER VERANSTALTUNG ZU ENTFERNEN.

Menschen, die für sich oder für andere eine Gefahr darstellen (z.B. durch Klettern im Club oder Betreten von nicht-ausgewiesenen Orten), werden auf ihr Verhalten hingewiesen und gebeten, dieses umgehend einzustellen.

WIR BEHALTEN UNS VOR MENSCHEN, DIE SICH NICHT AN UNSEREN VERHALTENSKODEX HALTEN VON DER VERANSTALTUNG ZU ENTFERNEN.

Wir können und wollen das Konsumverhalten unserer Party-Teilnehmenden nicht kontrollieren, daher tragt selbst Verantwortung und stellt sicher, dass andere Menschen nicht beeinträchtigt oder gestört werden. Trinkt genug Wasser, nutzt unsere Ruheorte und fragt ggf. an der Bar nach Snacks oder Gehörschutz.

WIR BEHALTEN UNS VOR MENSCHEN, DIE SICH NICHT AN UNSEREN VERHALTENSKODEX HALTEN VON DER VERANSTALTUNG ZU ENTFERNEN.

Es macht einen deutlichen Unterschied, ob cis endo Männer ihr T-Shirt ausziehen oder, ob von Sexismus betroffene Personen sich Oberkörper frei zeigen – gesellschaftlich und rechtlich. Solange nicht alle Menschen gleichberechtigt das T-Shirt ausziehen können, fordern wir von allen Menschen, ihren nackten Oberkörper zu bedecken.

WIR BEHALTEN UNS VOR MENSCHEN, DIE SICH NICHT AN UNSEREN VERHALTENSKODEX HALTEN VON DER VERANSTALTUNG ZU ENTFERNEN.

Damit sich jede Person auf unseren Partys frei und wohl fühlen kann, sollte auch die Gewissheit bestehen, sich im Nachhinein nicht in Bild- oder Videomaterial im Internet & Co. wiederzufinden. Im Sunny High gilt deshalb: No Photos on the Dancefloor – behalte die Momente im Herzen, nicht auf dem Handy.

WIR BEHALTEN UNS VOR MENSCHEN, DIE SICH NICHT AN UNSEREN VERHALTENSKODEX HALTEN VON DER VERANSTALTUNG ZU ENTFERNEN.

EXTERNE BERATUNGS- UND INFORMATIONSSTELLEN

Beratungsstelle für sexualisierte Gewalt:
https://www.wildwasser-stuttgart.de
https://www.fhf-stuttgart.de
https://frauenberatung-fetz.de

Beratungsstelle für Gesundheitliches:
https://www.ffgzstuttgart.de
https://www.abas-stuttgart.de

Beratungsstelle für Sucht und Drogenthemen:
https://www.lagaya.de
https://www.release-stuttgart.de

Sicherer Heimweg:
https://heimwegtelefon.net
https://www.nachtsam.info
siehe Aushang und PDF von Yvonne Wolz

EXTERNE KOORPERATIONEN

Kooperationspartner*innen (Koops) haben ggf. eigene Awareness-Konzepte (und -Teams) in ihrer Veranstaltung(sreihe) integriert.
Diese können in ihrem Verhaltenskodex vom Verhaltenskodex des Sunny Highs abweichen (z.B. oberkörperfreie Bekleidung erlaubt), allerdings müssen diese immer auf die Definitionsmacht der betroffenen Person ausgerichtet sein und dulden niemals diskriminierendes oder übergriffiges Verhalten.

In den Vorgesprächen (bzw. Vertragsabsprachen) werden die Koops über die Kontaktaufnahme mit dem Sunny High Awareness-Team informiert, um eine eventuelle Zusammenarbeit und Vereinbarkeit der Konzepte zu besprechen.
Dies soll spätestens 2 Wochen vor der geplanten Veranstaltung passieren, damit genügend Zeit für einen produktiven Austausch vorhanden ist und ersichtlich wird, ob das Konzept der externen Teams mit unseren Rahmenbedingungen vereinbar ist.

Im besten Fall wird mit externen Teams in einer ergänzenden Struktur zusammengearbeitet.
Sollte ein externes Team allein, das heißt ohne unser Team bei einer Veranstaltung arbeiten, sind folgende Punkte essentiell:

    • das externe Team meldet sich spätestens 2-3 Wochen vor der Veranstaltung per Mail beim Sunny High Awareness-Team, um die Rahmenbedingungen abzusprechen
    • das externe Team ist während der Schicht nüchtern und besitzt Erfahrung in Antidiskriminierungsinterventionen und 1. Hilfe (für die Betreuung von Menschen, die sich körperlich unwohl fühlen),
    • während der gesamten Veranstaltung wird eng mit der Tür zusammengearbeitet (bei Beginn der Schicht, meldet sich die externe Awareness bei der Tür, um Arbeitsabläufe zusammen abzustimmen) und pro Schicht sollten bestenfalls zwei Menschen die Awareness-Arbeit durchführen.

Danke an das Awareness-Team des Mensch Meier in Berlin, With Pleasure e.V. und Yvonne Wolz,  deren Konzepte, Erfahrung & Input wir als Grundlage nutzen durften, um unser eigenes Awareness-Konzept auszuarbeiten.